2017 - zwei Tage in Hamburg

Samstag, 10. Juni 2017:

Nach über zwei Stunden verlassen wir nachdenklich die Gedenkstätte "Bergen-Belsen" und steigen in unser Wohnmobil.

Auf der Straßenkarte planen wir nun den Weg nach Hamburg und entscheiden uns für die Bundesstraße 3, die uns dann zur Autobahn A1 und somit zu unserem Ziel in Hamburg-Moorwerder führt. Die Fahrt verläuft gemütlich und ohne Stress, eine gute Entscheidung.

Kurz vor 14 Uhr erreichen wir entspannt den "Wohnmobilhafen Elbepark-Bunthaus" und bekommen sogleich auch den vorher reservierten Platz "in der ersten Reihe" mit Blick auf die Elbe zugewiesen.

Schnell schließen wir die Stromversorgung an, dann machen wir uns auf den Weg ins Zentrum. Direkt am Wohnmobilhafen ist eine Bushaltestelle, von dort fährt der Bus bis Hamburg-Wilhelmsburg.

Von dort soll uns die S-Bahn Linie 3 ins Zentrum bringen ... soweit die Theorie ;-)

Wir verlassen in Wilhelmsburg den Bus und begeben uns zum U- und S-Bahn - Knotenpunkt. Ziemlich hektisch hier alles ... aber recht schnell finden wir doch den Bahnsteig für die Linie S3 und steigen in die soeben eingefahrene Bahn ein. Vertrauensvoll nehmen wir Platz und genießen die Fahrt mit der S-Bahn. Doch nach dem ersten Haltepunkt stutzt Rainer und schaut sich die Karte über der Türe des Zuges genauer an. Ergebnis: "Mona - wir fahren in die verkehrte Richtung !!!" ... Mona schaut ungläubig zurück ... aber es stimmt. Am nächsten Haltepunkt steigen wir aus und wechseln auf die richtige Seite des Bahnsteiges und warten ein paar Minuten.

Schnell ist die nächste Bahn da und wir lassen uns wieder vertrauensvoll nieder. Gleich nach der Abfahrt ertönt eine Lautsprecherdurchsage ... leider ziemlich unverständlich, da von lauten Pfeifgeräuschen begleitet. Nach der x.ten Wiederholung verstehen wir nur so viel, dass es wohl einen Schienenersatzverkehr bis zum Berliner Tor gibt. Später erfahren wir, dass an diesem Wochenende Wartungsarbeiten an den Signalanlagen der Linie S3 stattfinden ...

Auf jeden Fall verlassen wir die S-Bahn in Wilhelmsburg und suchen nun also den Schienenersatzverkehr. Zum Glück sind mittlerweile Hilfskräfte da, die den ratlosen Mitmenschen und dann auch uns den richtigen Weg weisen.

Wir müssen gut 200m zu Fuß gehen, dann sehen wir die Ziehharmonika-Busse. Und was wir noch sehen ... hunderte von wartenden Menschen. Na Klasse ... *grummel*

Es wird eng im Bus, es ist warm und stickig, es bleibt bei der drangvollen Enge kaum Luft zum atmen. Aber nach einer gefühlten Ewigkeit hat diese Fahrt ein Ende und wir kommen doch wohlbehalten am Berliner Tor an.

Hier finden wir dann auch die Linie S3, die uns bis zum Jungfernstieg bringen soll ... was sie aber dann auch macht ;-)

Am Jungfernstieg verlassen wir die S-Bahn und begeben uns nach über eineinhalb Stunden "Fahrt" vom Stellplatz bis hierher an die frische Luft. Das angenehme Wetter lockt natürlich nicht nur uns ins Freie, so ist hier doch recht viel los ... zumindest für unsere Begriffe.

Aber das stört uns ja nicht wirklich. Erst spazieren wir hier am Jungfernstieg entlang, dann meldet sich doch der "kleine" Hunger. Schließlich haben wir seit dem Frühstück nichts zu uns genommen und mittlerweile ist es schon bald 16 Uhr. Es liegt nahe, ins nächste Einkaufzentrum zu gehen und dort etwas essbares zu suchen. McDonalds wollten wir nicht unbedingt, aber da bleibt nicht mehr viel Auswahl. Schließlich landen wir in einer Pizzeria.

Recht gut gesättigt gehen wir weiter auf Entdeckungstour. Der Rathausplatz mit seinem mächtigen Rathaus ist unser nächstes Ziel, bevor wir weiter durch die Innenstadt bummeln. Irgendwann landen wir bei einem Eiscafè und stärken uns hier mit Flüssigem.

Anschließend bummeln wir zurück zum Jungfernstieg und beschließen die Weiter- bzw. Rückfahrt zu den Landungsbrücken. Jetzt sind wir ja "Profis" und finden problemlos auch den Bahnsteig für die korrekte Richtung. So steigen wir auch wenige Minuten später an den Landungsbrücken aus und setzen hier unsere Erkundungstour fort.

Zuerst genießen wir das Treiben an den Landungsbrücken. Der Himmel hat sich zugezogen, aber es bleibt trocken ... immerhin ;-)

Im Hintergrund sehen wir die "Elphi", die neue Elbphilharmonie. Der Weg scheint nicht weit, so machen wir uns auf den Weg. Mona spürt schon deutlich ihre Füße ...

Vorbei an den schönen Schiffen geht es unter der Hochbahn weiter in Richtung "Elphi". Es zieht sich ziemlich ... langsam spürt auch Rainer seine Füße. Nach dem Motto: was uns nicht umbringt, härtet ab spazieren wir tapfer weiter und kommen nach gefühlten Kilometern dann doch an der Elbphilharmonie an.

Wer denkt, das es an der "Elphi" entspannt zugehen würde, irrt sich, so wie auch wir. Oben an der Empore drängen sich die Menschen, unten am Eingang noch viel mehr. Polizeiaufgebot ist auch da, wir wissen aber nicht, ob eine Veranstaltung der Grund dafür ist oder ob das der "Normalzustand" ist.

Für uns ist es jedenfalls kein Ding, uns in der über 100m langen Schlange anzustellen. Wir suchen uns erstmal einen Sitzplatz.

Sitzplätze gibt es an dem treppenförmigen Gelände genügend. Mona gönnt sich eine Entspannungspause, Rainer ist anscheinend noch nicht genug gelaufen, er sucht passende Plätze für ein gutes Foto, schließlich ist die riesige "Elphi" nicht leicht aufs Bild zu bekommen.

Aber irgendwann hat auch er genug und gönnt sich eine Pause. Die ist auch nötig, denn wir wissen ja, was uns bezüglich Rückweg respektive Rückfahrt noch bevorsteht ...

So heißt es dann doch irgendwann: Aufbruch !!!

Vorbei an der Speicherstadt schlendern wir langsam zur nächsten S-Bahn Station. Die Bahn lässt nicht lange auf sich warten.

Jetzt kennen wir uns ja schon ein wenig aus ;-)

Diesmal lernen wir dabei auch, dass es einen sog. Direktbus gibt, der ohne Haltepunkte auf kürzestem Weg nach Wilhelmsburg fährt und damit deutlich schneller ist als der "normale" Schienenersatzverkehr. Leider haben wir in Wilhelmsburg noch über eine halbe Stunde Wartezeit, da der Bus zum Stellplatz nur etwa jede Stunde fährt. Aber auch diese Wartezeit bekommen wir in Griff ...

Der Bus bringt uns dann problemlos wieder zurück zum "Wohnmobilhafen Elbe-Bunthaus". Ziemlich erschöpft kommen wir gegen 20 Uhr bei leichtem Regen an unserem Wohnmobil an.

Heute heißt es nur noch Füße hoch und fernsehen ... mehr geht bei bestem Willen nicht mehr.

Eigentlich war für den kommenden Tag der Besuch des Fischmarktes angedacht, aber auf Grund der Verkehrssituation und vor allem die Tatsache, dass früh um 5 Uhr noch kein Bus fährt, wird dieser Punkt zu den Akten gelegt ...

Sonntag, 11. Juni 2017:

Auch heute begrüßt uns strahlend blauer Himmel, als wir morgens die Luken öffnen. Wir lassen es ruhig angehen, eine angenehme und sehr ruhige Nacht liegt hinter uns. Gegen 10 Uhr verlassen wir den Stellplatz, um abermals in die Innenstadt zu fahren. Für den heutigen Sonntag erwarten wir weniger Stress bei dem Schienenersatzverkehr.

Der Bus bringt uns wohlbehalten nach Wilhelmsburg, dort laufen wir direkt und zügig zu der Bushaltestelle und erwischen auch sofort einen dieser "Direktbusse". Am Berliner Tor wieder umsteigen zur S-Bahn und diesmal schaffen wir es doch in gut einer Stunde bis zu den Landungsbrücken ... geht doch ;-)

Das "Ersatzprogramm" für den heutigen Tag sieht als erstes den Besuch des alten Elbtunnels vor. Viel von ihm gehört, doch noch nie selbst dort gewesen, nutzen wir die Gelegenheit heute.

Zu Fuß steigen wir die Stufen herab, so sehen wir das imposante Innere von dem turmähnlichen Eingangsgebäude mit seinen Aufzügen für die Fahrzeuge.

Unten angekommen, spazieren wir noch ein Stück in den schmalen Tunnel hinein, dann kehren wir aber um, schließlich möchten wir bei dem schönen Wetter noch mehr unternehmen.

Für den Weg zurück ans Tageslicht benutzen wir diesmal den Fahrstuhl, doch ein wenig bequemer und vor allem: schneller !

Zurück am Tageslicht schlendern wir entlang der Landungsbrücken. Bei einem Schiff der Linie "Barkassen Meyer" bleiben wir stehen ... hier wird eine "Große Hafenrundfahrt" angeboten ... eine ideale Sache bei dem schönen Wetter !

Schnell sind wir an Bord und genießen schon einmal die Wartezeit bis zum Beginn der Rundfahrt. Der Blick auf das bunte Treiben auf den Landungsbrücken mit Menschen aus aller Herren Länder lässt die Wartezeit kurzweilig erscheinen.

Es ist 12 Uhr, als die Barkasse pünktlich ablegt und die Hafenrundfahrt beginnt ...

Die Fahrt führt uns hinaus zum großen Terminalhafen, dort werden die großen Frachtschiffe be- und entladen. Dann wieder zurück und an den Landungsbrücken vorbei bis zur Elbphilharmonie. Das Wetter ist traumhaft und wir genießen beide die Zeit auf dem Schiff.

Viel zu schnell ist die Zeit vorbei und wir müssen das Schiff wieder verlassen. Jetzt sind wir wieder inmitten der bunten Menschenmenge aus aller Herren Länder ... was durchaus als positiv zu bewerten ist. Die Hansestadt ist halt doch eine weltbekannte Großstadt.

Wir beide sind uns schnell einig, dass unsere Füße heute etwas Schonzeit bekommen und wir dafür Sightseeing mit diversen Verkehrsmitteln machen. Nach der Hafenrundfahrt liegt also eine Stadtrundfahrt nahe.

Wir entscheiden uns für eine eineinhalbstündige Fahrt mit einem der "Roten Doppeldeckerbusse". So haben wir auch hier schnell eingecheckt und sitzen ebenso schnell auf den oberen Plätzen mit freiem Himmel über uns.

Mit guten Erklärungen, gepaart mit netten Witzen, bekommen wir während der Rundfahrt viel erzählt. Speicherstadt, neues Wohnviertel am Hafen, Hauptbahnhof, Innenstadt, Alster, Rotlichtmeile ... um nur einige Bereiche zu nennen, die wir auf dieser gemütlichen Fahrt kennen lernen durften.

Auch hier vergeht schnell die Zeit und wir kommen zurück zu den Landungsbrücken.

Mittlerweile haben wir wieder dieses komische Gefühl im Magen, welches man gemeinhin Hunger nennt. Eine Imbissbude in der Nähe soll aber für das Erste reichen. Eine Kleinigkeit futtern, ein Pils dazu ... das darf man sich schon mal gönnen. So vorerst gesättigt, treten wir den Rückzug an. Die U-Bahnstation "Landungsbrücken" ist das Ziel und wir nutzen die nun bestens bekannten Verkehrsmittel, um zu unserem Stellplatz zurück zu kommen. Kurz vor 16 Uhr sind wir wohlbehalten zurück an unserem Wohnmobil und genießen den restlichen Nachmittag draußen vor dem Mobil. Die Zeit in Hamburg neigt sich somit dem Ende zu ...

Wer noch mehr als hier im Bericht gezeigte Bilder sehen möchte, für den haben wir eine Bildergalerie zusammengestellt mit den Eindrücken der letzten zwei Tage:

Zum zweiten Teil des Reiseberichtes geht es mit dem folgenden Aktionsbutton:

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