Freitag, 05. Oktober 2018:

Als wir nach eine ruhigen Nacht morgens gegen acht Uhr aus dem Fenster schauen, liegt das Tal noch etwas im Morgennebel. Aber weiter oben ist wieder Sonne pur, Grund genug für uns, schnell zu frühstücken und das heutige Tagesziel in Angriff zu nehmen: die "Grossglockner Hochalpenstraße"

Das Ticket dafür ist nicht in der Kapruner Sommerkarte enthalten. Zum Glück haben wir schon zu Hause ein Ticket online gekauft (Tagesticket PKW = 36 €), so können wir sorgenfrei starten.

Über Zell am See fahren wir bei Bruck in Richtung der Hochalpenstraße. Schnell sind wir bei der Mautstation, aber genauso schnell sind wir auch schon durch und ab sofort geht es nur noch bergauf !

Einen ersten Halt gönnen wir uns am Rast- und Informationsplatz "Hochmais" (1850 m.ü.M.). Infotafeln erzählen hier viel über Fauna, Flora und die Berge.

Im weiteren Verlauf der Straße geht es reich an Serpentinen stramm bergauf und schnell überschreiten wir die 2000 Höhenmeter. Am Parkplatz vom Museum "Alpine Naturschau" (2260m.ü.d.M.) halten wir an und erkunden das Umfeld sowie das Museum.

Das Museum widmet sich als weltweit einzige Ausstellung dem Thema alpine Ökologie. Besucher lernen inmitten der Urlandschaft des Nationalparks komplexe ökologische Zusammenhänge und Wechselbeziehungen, faszinierende Überlebensstrategien, besondere Tiere und Pflanzen kennen.

Zu den Besonderheiten zählen die „Murmi-Show“ im Multimedia-Kino und die Ausstellung „Kristalle – Schatz der Hohen Tauern“. Im Gelände rund um das Haus setzt sich das Erlebnis Hochgebirgsnatur fort: Auf einem Spaziergang durch die „Welt der Flechten im Hochgebirge“ und mit geologischen Informationen über die im Großglocknergebiet vorkommenden Gesteinsarten.

Im Außenbereich der Alpinen Naturschau werden die höchsten Salzburger Berggipfel (Bergriesen) gekonnt in Szene gesetzt: Von hier eröffnet sich ein grandioser Blick auf das "Große Wiesbachhorn". Es ist das der höchste Gipfel, der zu hundert Prozent im Bundesland Salzburg liegt. Ein angelegter Weg führt direkt auf einen rund drei Meter hohen und durch einen Sichtspalt geteilten Monolithen zu, der den Blick auf das Wiesbachhorn bündelt.

Wir fahren die gut ausgebaute Hochalpenstraße weiter und erklimmen mehr und mehr Höhenmeter. Letztendlich landen wir auf dem höchsten Punkt des Tages, auf der "Edelweißspitze" mit 2571m.ü.d.M.

Leider bekommen wir keinen Parkplatz hier oben, es ist ... kein Wunder bei diesem Traumwetter ... richtig viel los !

So fahren wir die schmale Straße von der "Edelweißspitze" wieder hinunter und parken am "Restaurant Fuschertörl".

Eine kurze Einkehr im "Restaurant Fuscherltör" ist obligatorisch, wenn auch nur für einen Kaffee. Aber bei einem solchen Traumwetter muss man den Ausblick auf die Berge genießen. Für uns Flachlandtiroler, die ja sonst meist im Norden unterwegs sind, ist das schon beeindruckend.

Auf dem Weg dorthin noch ein kurzer Halt für ein Panoramabild:

Wir fahren weiter und kommen als nächstes zur "Fuscher Lacke". Dies sind zwei kleine Bergseen, bei den man ein wenig spazieren kann. Des Weiteren kann man die Ausstellung "Bau der Straße" besuchen.

Die Ausstellung dokumentiert die Baugeschichte der Großglockner Hochalpenstraße. Während der Bauarbeiten von 1930 bis 1935 betrug der Beschäftigungshöchststand 2357 gezählte Arbeiter im August/September 1931. Im Schnitt arbeiteten je Sommer etwa 1700 Personen an der Straße. Die Arbeiter waren in verschiedenen Lagern nördlich und südlich des Alpenhauptkamms untergebracht. Um das Baulos im Bereich des Südportals des Hochtor-Tunnels bewältigen zu können, entstand eine fast drei Kilometer lange Güterseilbahn mit einem Höhenunterschied von 630 Meter. Für den Antrieb der Seilbahn wurde vom Glocknerhaus eine zehn Kilometer lange Hochspannungsleitung verlegt und Kraftreserve diente ein Dieselmotor. Und dieser stammte aus einem abgewrackten Unterseeboot – wahrscheinlich der einzige Unterseebootmotor, der je im Hochgebirge zum Einsatz gekommen war.

Wir fahren die imposante "Grossglockner Hochalpenstraße" weiter. Ein kurzer Halt für ein paar Bilder am sog. "Hochtor" (2504 m.ü.d.M.). Es zählt zu den historisch und geografisch bedeutsamsten Stellen der Großglockner Hochalpenstraße: Hier sind Scheitelpunkt und Passhöhe erreicht. In der Mitte des Tunnels befindet sich die Landesgrenze zwischen den Bundesländern Salzburg und Kärnten.

An der Südseite findet sich eine grandiose Ausstellung mit dem Titel “Passheiligtum Hochtor“. Sie beinhaltet unter anderem eine bronzene Römerstatuette des Halbgottes Herkules aus der Zeit um Christi Geburt, die an der Südseite des Hochtortunnels gefunden wurde. Weitere Bruchstücke von Statuetten sowie keltische und römische Münzen belegen eindrucksvoll die Existenz eines Passheiligtums am Glocknerübergang, der als kürzeste Handelsroute zwischen Nord und Süd von Bedeutung war.

Von hier aus halten wir uns in Richtung "Kaiser-Franz-Josefs-Höhe", nur kurz unterbrochen für einen kurzen Halt zum Fotografieren.

Dort angekommen, fahren wir in das dortige (kostenlose) Parkhaus und schauen uns anschließend auf einer Höhe von 2369 m.ü.d.M. ein wenig um.

Ihren Namen verdankt die "Kaiser-Franz-Josefs-Höhe" dem Habsburgerregenten, der im Jahr 1856 gemeinsam mit seiner Gemahlin Kaiserin Elisabeth, genannt Sisi, das Land Kärnten besuchte. Bei dieser Gelegenheit unternahm der bergbegeisterte Monarch von Heiligenblut aus eine mehrstündige Wanderung, die ihn bis an den Rand des "Glocknergletschers Pasterze" führte. Diese Stelle, von der aus seine Majestät Franz Joseph den 3.798 m hohen Großglockner bewunderte, ist nach ihm benannt.

Von der Aussichtsterrasse ist der längste Gletscher der Ostalpen, die Pasterze zu sehen und auf der gegenüberliegenden Talseite der Großglockner, die nordwestlich anschließende Glocknerwand und am Talende der Johannisberg. 1963 wurde eine Standseilbahn von zirka 150 Metern Länge in die Nähe des damaligen Gletscherstandes errichtet, von dort führt ein Fußweg zur mittlerweile schon wieder weiter entfernten Pasterze hinunter.

So können wir uns gut in die Gedanken des Kaisers hineinversetzen, als wir den mächtigen Berg vor uns sehen. Wenn man im Bild genau hinschaut, sieht man sogar Menschen am Grat hinauf steigen ... ein Wahnsinn !

Man mag es nicht glauben ... aber hier oben gibt es sogar ein Automobilmuseum, ja ... es ist sogar das höchste Automobilmuseum !

30 MEILENSTEINE AUS DER AUTO- UND MOTORRADGESCHICHTE

Ob jung oder alt, Experte oder Laie – mit rund 30 historisch wertvollen Fahrzeugen aus der Automobil- und Motorradgeschichte ist die Dauerausstellung ein Muss für jeden Auto- und Motorradfan – und solche, die es noch werden wollen!

Vor der beeindruckenden Kulisse des Großglockners und des Nationalparks Hohe Tauern wird den Zuschauern auf ca. 1.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche die Automobil- und Motorradgeschichte auf packende Art und Weise näher gebracht – anhand spannender Anekdoten, historischer Bildaufnahmen und natürlich einer hochkarätigen Fahrzeugausstellung.

Natürlich ist das auch für uns interessant, auch wenn wir bei unserem letzten Besuch hier oben (im Jahre 2011) das Museum auch schon kennen lernen konnten.

Eine Bildergalerie über das "Großglockner Automuseum" können Sie hier anschauen (24 Bilder):

Wir gehen zurück zu unserem PKW und beginnen mit der Rückfahrt. Eigentlich haben wir Hunger ... wir spekulieren auf eine der Gaststätten auf der Strecke. Aber entweder sind sie überfüllt, oder preislich nicht unser Niveau oder stellen schon die Stühle hoch (kurz vor 16 Uhr !!!).

Trotz alledem halten wir nochmals kurz am "Hochtor" an (2504 m.ü.d.M.). Ein Foto muss noch her, dann fahren wir sogleich auch wieder weiter.

Wir wagen den Versuch, an der "Edelweißspitze" nun einen Parkplatz zu bekommen ... es klappt, gegenüber heute Vormittag ist die Situation richtig entspannt. Aber ... auch hier werden in der Gaststube schon die Stühle hoch gestellt und der Boden gewischt. Und draußen sitzen ist jetzt doch ein wenig frisch, da haben wir keine Lust drauf.

Naja .. dann muss der Magen eben weiter knurren ... wir fahren talwärts in Richtung Bruck und hoffen, hier ein geöffnetes Restaurant zu finden ...

Aber vorher noch ein Hinweis: natürlich sind hier im Bericht wieder nur ein Bruchteil der heute eingefangenen Fotos zu sehen. Weitere sind in der Bildergalerie (89 Bilder) zu finden:

Nun ... der Magen knurrt bis Zell am See ... dort entdecken wir ein Restaurant an einem Supermarkt südöstlich der Stadt. Wir sind mutig und testen. Das zahlt sich aus, ein frisch zubereitetes Schnitzel mit Pommes für 7,50 €, da kann man nicht meckern. Zumal die Portion auch recht groß ist. Die kleine Wartezeit für die Zubereitung nimmt man da gerne in Kauf.

Ein wunderschöner Tag mit traumhaftem Wetter neigt sich nun dem Ende zu. Doch etwas erschöpft erreichen wir unsere Pension in Kaprun und ziehen uns auf unser Zimmer zurück.

Mal sehen, wie morgen das Wetter wird und was wir dann noch unternehmen ...

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