2021 - Sommertour durch Schweden(Teil 8)
--- Heimreise | Fazit ---
Freitag, 20. August 2021:
Okay … bei uns geht es recht fix und schon haben wir unsere beiden Bordkarten. Die Ausschilderung des Fahrweges zu unserer Fähre ist unübersichtlich und stellenweise unklar. Irgendwann stehen wir vor der Rampe zum Schiff, aber von rechts werden jede Menge Autos auf das Schiff gelotst. Die Situation ist unklar, wir warten.
Dann bekommen wir vom Lotsen den Wink, die freie Spur zu nehmen. Wir fahren los und Rainer steuert überzeugt die Fähre an … bis Mona meint: was willst du auf der “Stena Line” ??? Uuups … leicht zurücksetzen, und links auf der Rampe weiter fahren, die uns dann wieder auf die Teerstraße bringt.
Aber wir sehen kein Schiff in dieser Richtung. Irgendwann kommt nochmals eine Schranke mit Kartenleser … dieser liest erst beim dritten Versuch richtig und öffnet die Schranke … jetzt endlich ist unsere Spur 150 sichtbar und wir reihen uns in dieser dann auch ein.
Es ist 06:30 Uhr … wir warten … und warten … gegen 06:45 Uhr läuft die Nils Holgerson der TT-Line in den Hafen ein. Nach dem Anlegemanöver verlassen die ersten Fahrzeuge das Schiff.
Etwa eine halbe Stunde später beginnt die Containerverladung … und die zieht sich. Anscheinend haben die heute ein sehr hohes Transportaufkommen. Erst kurz vor halb neun fahren die ersten Wohnmobile und PKWs an Bord. Kurz nach halb neun ist unsere Spur dran. Bleibt zu erwähnen, dass die offizielle Abfahrt der Fähre eigentlich um 08:00 Uhr sein sollte ...
Der Lotse stoppt die Auffahrt auf die Rampe hinter uns … holla, warum ?? Die Verladung stockt, anscheinend ist das Deck schon ziemlich voll. Um viertel vor neun haben wir unseren Platz auf dem vollgestopften Fahrzeugdeck. Jetzt also ab nach oben und ins Restaurant. Wir haben jetzt richtig Hunger und Kaffeedurst.
Insgesamt macht die “Nils Holgerson” einen gepflegteren Eindruck als die “Huckleberry Finn” zu Beginn unserer Reise. Das spiegelt sich interessanterweise auch in der Auswahl und Qualität der Speisen am Frühstücksbuffet wieder. Aber aus welchem Grund ? Wir wissen es nicht, beide Schiffe fahren die gleiche Strecke und sind von der gleichen Reederei.
Kurz vor neun Uhr sitzen wir mit unseren Speisen am Tisch und beginnen unser Frühstück. Dann eine Durchsage (um 09:10 Uhr): Leider verzögert sich die Abreise auf Grund erhöhtem Transportaufkommens um unbestimmte Zeit …
Wir schütteln nur mit dem Kopf. Ohne erneute Durchsage stellen wir gegen halb zehn fest: wir sind unterwegs. Also in Ruhe weiter mit dem Frühstück … haben wir gedacht ! Zehn Minuten später informiert uns das Bordpersonal, dass das Restaurant in 15 Minuten schließt … halloo ??? Wir sind gerade mal etwas über eine halbe Stunde am frühstücken und würden gerne noch in Ruhe einen oder zwei Kaffee genießen und wir sollen das Restaurant verlassen ?
Ist das der Dank für verspätetes Onboarding und verspätetes ablegen ? Wir trinken unseren Kaffee noch aus und verlassen ziemlich angesäuert das Restaurant.
Wir ziehen uns in unsere mit gebuchte Kabine zurück. Auch hier ein deutlich besserer Zustand als im Schwesterschiff. Erst einmal relaxen … das darf jetzt sein.
Wir vertreiben uns die Zeit mit Shopping im Bord-Shop, mit erkunden vom Schiff, später lassen wir uns in der Lounge nieder, so haben wir eine gute Sicht auf das Meer.
Gegen 14:30 Uhr erreichen wir den Fährhafen von Rostock. Bis wir vom Schiff herunterkommen und wir auf der Piste gen Heimat sind, vergehen noch einmal etwa 20 Minuten.
Schnell kommen wir zur Autobahn und nun geht es Richtung Heimat.
Den ursprünglichen Plan, wieder bei der Marina Coswig Station zu machen, verwerfen wir während der Fahrt.
Wären die vielen Baustellen entlang der Strecke nicht gewesen, könnte man von einer guten und entspannten Reise sprechen. Aber ca. 20 Baustellen mit einer durchschnittlichen Länge von 20 km stören gewaltig, zumal dies den laufenden Verkehr nicht unerheblich stört und zu deutlichen Verzögerungen führt. Gegen 22:30 Uhr erreichen wir dann wohlbehalten unser Zuhause.
Hinter uns liegen wunderbare 25 Tage Wohnmobiltour ohne Probleme bei akzeptablem Wetter. Es war kein Sommer wie in anderen Jahren, aber wir konnten unseren Plan weitgehend realisieren.
Damit nun zum Fazit dieser Reise:
Wer den Reisebericht gelesen hat, wird sicher sofort sagen: Probleme gab es unterwegs keine. Das ist auch absolut richtig so. Es ist alles perfekt gelaufen, keine technischen Probleme mit dem Wohnmobil, keine Pannen, kein Unfall oder ähnliches. Wir sind gesund und wohlbehalten wieder zu Hause angekommen, gerade in der heutigen Zeit ein ganz ganz wichtiger Fakt.
Corona:
der erste Eindruck nach unserer Ankunft in Schweden war: in Schweden gibt es kein Corona !
Der zweite Eindruck offenbart etwas anderes ... einfach ein anderer Umgang mit diesem Thema ... Stichwort: Eigenverantwortung ! Und das soll funktionieren ??? In Deutschland in dieser Form nicht vorstellbar, der Typus Mensch als Deutscher oder als Schwede ist sehr verschieden. Hinzu kommt die deutlich geringere Bevölkerungsdichte in Schweden. Dem gegenüber steht das soziale Verhalten, die Schweden treffen sich gerne privat, bei Festen, auf Campingplätzen und und und.
Wir als vollständig geimpfte Menschen konnten dem ganzen relativ entspannt gegenüber treten. Entgegen unserem Vorsatz, zumindest in Supermärkten eine medizinische Maske zu tragen, haben wir diesen am ersten Tag fallen gelassen. Das Thema Abstand funktionierte bis auf wenige Ausnahmen sehr gut. Überall waren Spender mit Desinfektionslösung aufgestellt, auch IN den Supermärkten meist mehrere. Das wir selbst im Einzelfall auf Abstand geachtet haben: eine Selbstverständlichkeit.
Also Corona hat es bei uns (zum Glück) nicht geschafft, irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Darüber sind wir nicht ganz unglücklich *freu*
Daten zur Reise:
Eine Strecke von etwa 3400 km liegt hinter uns. Dabei haben wir im Schnitt 10,1 Liter Diesel mit unserem Wohnmobil verbraucht. Die Foto- und Video Dateien belegen ca. ein Terrabyte Platz auf dem Laufwerk. Die Kosten für Stell- & Campingplätze beliefen sich im Schnitt auf 20 - 25 Euro. Die Preise für Lebensmittel in den Supermärkten liegen knapp 5% über den deutschen Preisen, was durch die höhere Mehrwertsteuer zu begründen ist.