2022 - Sommertour durch Schweden / Norwegen

#8 - von Bjølstad bis Sylte

Freitag, 12. August 2022:

Der Routenplan für heute: von Bjølstad bis zum Trollstigen

Irgendwann heute Nacht hat es aufgehört zu regnen ... aber von blauem Himmel keine Spur. Tief hängen die Wolken an den Bergen und spiegeln sich im aalglatten Wasser. Frühstück ist angesagt.

Wir verlassen gegen 10 Uhr den Campingplatz in Bjølstad und fahren planmäßig weiter. Als erstes steuern wir die Stadt Molde an. Molde hat etwa 32.000 Einwohner. Die Stadt liegt am Nordufer des Moldefjords. Haupterwerb der Einwohner ist die traditionelle Industrie, hier insbesondere die Produktion von Möbeln und Leuchten (Glamox).

Molde wird auch als Rosenes by, also „Stadt der Rosen“ bezeichnet, da hier auf Grund des relativ milden Klimas noch Rosen wachsen, die eigentlich weiter südlich ihre Wachstumsgrenze haben. Ebenso wachsen hier noch Kastanien, Ahorn, Linden, Eichen, Rotbuchen und Eschen. Grund für diese ungewöhnliche Vegetation ist ein Ausläufer des Golfstromes im Zusammenwirken mit der geschützten Lage am Fjord.

Im zweiten Weltkrieg wurde Molde fast vollständig zerstört. Es gibt deshalb kaum Historisches zu bewundern. Dafür aber ein bedeutendes Volkskundemuseum, bemerkenswerte moderne Bauten und eines der schönsten Gebirgs-Panoramen Norwegens.

Die 1957 neu errichtete und von weitem sichtbare Kirche mit dem freistehenden Glockenturm trägt noch heute das Altarbild der Vorgängerkirche.

Wir parken am Stadtrand auf dem "Grandferja Parkeringplass", gegenüber von dem Fähranleger "Molde Ferjekai". Von hier aus spazieren wir (soweit möglich) am Wasser entlang in Richtung Zentrum. Dass wir am Parkplatz etwas vergessen haben, merken wir erst bei der Rückkehr ...

Wer die Stadt einmal von oben betrachten möchte, der sollte einen kleinen Aufstieg auf den Berg Varden wagen, der 400 Meter hoch liegt. Belohnt wird die Tour mit einem herrlichen Ausblick auf die Stadt, den du ebenso vom Berg Tusten aus erleben kannst.

Ein sehr beeindruckendes Gebäude auf der Seeseite der Stadt ist der Glasbau des Rica Seilet Hotels, dessen Architektur an das Format eines Segelschiffs erinnert. Nein, übernachten muss man hier nicht, um dieses Gebäude betrachten zu können. Aber einen Ausflug ist es wert!

Für euch haben wir ein paar Bilder zusammengestellt (inkl. Beschreibung):

Nach unserem angenehmen Bummel durch die Stadt Molde kehren wir zu unserem Wohnmobil zurück. Und jetzt stellen wir auch fest, was wir vergessen haben ... nämlich ein Parkticket zu lösen.

Verdammt !!! Wie konnte das passieren ??? Auf jeden Fall kein Schnäppchen ... 660 NOK, das sind 66 Euro + Bankgebühren für Auslandsüberweisung kommen da rund 100 Euro zusammen ...

Dumm gelaufen, Dummheit muss bestraft werden ... das haben wir davon. Kein Mitleid jedenfalls *grummel*

Ziemlich ernüchtert und verärgert über uns selbst fahren wir los. Durch den Fannefjordtunnelen (Rv64) kommen wir auf die Insel Bolsøya, an deren Ende "überfahren" wir dann die "Bolsøy Brücke", ein durchaus sehenswertes Bauwerk in typisch norwegischer Machart.

Ein kurzer Halt für ein paar Fotos ist hier unausweichlich.

Wir bleiben auf der Rv64, hier mal eine Kirche, dort mal ein paar Häuser, viel Wald und ein wenig Wasser ... das sehen wir entlang der Strecke bis zum Fähranleger bei Sølsnes.

Von Sølsnes aus geht es mit der Fähre bis nach Åfarnesund anschließend weiter auf der bekannten Rv64. Die Straße führt nahe am Wasser entlang, so gibt es viel zu sehen. Nachdem wir den "Romsdalfsjorden" umrundet haben, kommen wir langsam nach Åndalsnes, das ist der Hauptort der Gemeinde Rauma in der Provinz Møre og Romsdal.

Der Ort wird auch gerne als "Die Bergsteiger-Hauptstadt" bezeichnet.

Einen passenden Parkplatz finden wir zentral im Ort. Wir bummeln etwas durch den lebhaften Ort. Der Hausberg, der Nesaksla (715 m.ü.M.) ist an der Spitze in Wolken gehüllt. Der Plan sieht vor, mit der Seilbahn hinauf zu fahren und etwas Höhenluft zu schnuppern.

Ob wir das allerdings realisieren, das muss noch geklärt werden.

Natürlich haben wir von unserem kleinen Bummel auch ein paar Bilder mitgebracht:

Nachdem die Bergbahn angesichts des Preises abgehakt ist, wollen wir uns zumindest ein Mittagessen gönnen. Beim Rathaus finden wir einen Imbiss, der für uns etwas Leckeres zu bieten hat.

Es ist etwa 14 Uhr, als wir unser Essen genießen. Wir überlegen, wie der heutige Tag weiter sinnvoll gestaltet werden könnte ... der Trollstigen mit seiner imposanten Passstraße ist nur 18 km von uns entfernt. Sollen wir es heute noch angehen oder besser morgen ?

Wir fragen die Wetter-Apps ... tendenziell ist für morgen etwas mehr Regen angekündigt als für heute. Damit ist die Entscheidung gefallen: Wir fahren noch heute den Trollstigen hinauf !

Ob die Entscheidung richtig ist ... das werden wir heute Abend wissen *grins*.

Die 18 km Fahrt sind schnell hinter uns gebracht. Kurz bevor es so richtig ernst wird, entdecken wir einen Parkplatz, der die Funktion eines "Info-Points" hat und somit grundlegende Informationen über das vor uns liegende bietet.

Trollstigen, die Straße 63, ist Teil der Norwegischen Landschaftsroute. Trollstigen zu fahren ist ein dramatisches und aufregendes Erlebnis. Die Straße schlängelt sich durch 11 Kehren und steigt bis nach Stigrøra (858 Meter über dem Meeresspiegel).

An einigen Stellen ist sie in den Berg geschnitten; und einige Teile sind auf Steinmauern gebaut. Eine beeindruckende Brücke aus Naturstein trägt sie über den Wasserfall Stigfossen. Die Straße ist das Ergebnis harter Arbeit und einer beeindruckenden Ingenieurleistung von 100 Jahren. Seine Majestät König Haakon VII. eröffnete die Straße im Sommer 1936. Quelle: https://www.itinari.com/

Wir genießen die ersten Blicke auf die Passstraße und die umliegenden Berge genauso wie auf die Wasserfälle. Hier gibt es eigentlich kein zurück mehr ... wir müssen hinauf !

Nachfolgend wird es eine Menge an Bildern geben, aber wer ein Video bevorzugt, dem kann hier auch geholfen werden:

Hier Teil 1 der Bildergalerie "Trollstigen" (entlang der Passstraße):

Auf dem Gipfel des Trollstigen gibt es Aussichtspunkte und Stahlpfade, die es Ihnen ermöglichen, die dramatischen Berge und Wasserfälle hautnah zu erleben.

Das Servicegebäude beherbergt ein Café mit Panoramafenstern, Souvenirshop und Toiletten. Das Trollstigenplateau und die beiden spektakulären Aussichtspunkte, die einen vollständigen Überblick über die Landschaft bieten, wurden von den Architekten Reiulf Ramstad entworfen.

Alles ist aus Stahl und Glas gefertigt und bietet einen guten Schutz vor rauer Witterung. Die Struktur ist so konzipiert, dass sie sich in die Umgebung einfügt, einige Teile sind in den Fels gehauen, während andere Teile auf Steinwänden gebaut sind. Quelle: https://www.itinari.com/

Von unserer Wanderung zu den verschiedenen Aussichtspunkten haben wir natürlich auch ein paar Bilder mitgebracht:

Und hier Teil 2 der Bildergalerie "Trollstigen" (Wanderung zu Aussichtsplattformen):

Wegen dem aufziehenden Nebel haben wir und zum Parkplatz zurückgezogen. Wir haben aber auch eigentlich alles das sehen können, was wir wollten, damit ist auch alles gut !

Am Parkplatz schauen wir noch kurz in die Souvenirshops rein ... aber ganz ehrlich, zu viel Gerammel, zu hohe Preise und eigentlich braucht man ja nichts *grins*.

Also kehren wir zufrieden zum Wohnmobil zurück. Wir haben keinen festen Plan ... aber wenn wir einen Platz finden würden, der sich als Übernachtungsplatz eignet ... das wäre toll !

Nach kurzer Fahrt entlang der Trollstigen-Straße werden wir doch tatsächlich fündig. Ein Platz mit einem tollen Bergpanorama außen herum ... einfach toll !

Irgendein Hinweis, dass hier das Übernachten bzw. Campen untersagt wäre, ist nicht zu finden. Einzig negativer Punkt: hier ist kein Mobilfunknetz ... das ist schon ein wenig doof, vor allem, wenn man einen Notruf absetzen müsste, warum auch immer.

Vom Platz und seinem Umfeld haben wir natürlich noch ein paar Bilder:

Im Laufe des Abends kommen noch ein paar Fahrzeuge zu diesem Platz, kein Problem, der ist ja groß genug. Aber dann ... neben uns hält ein PKW mit vier jungen Männern. Definitiv keine Europäer, vermutlich Flüchtlinge aus dem Raum Syrien / Afghanistan oder so. Die Männer tragen Kapuzenpullis und verhalten sich grundsätzlich ein wenig auffällig. Am kleinen Hügel hinter uns haben sie ein kleines Zelt aufgebaut, in dem unmöglich 4 Menschen drin schlafen können. Gesichter sind praktisch nicht zu erkennen, da sie meist mit dem Gesicht abgewandt zu uns stehen ...

Ein mulmiges Gefühl beschleicht uns ... was wenn ... ???

Kein Mobilfunknetz, was nutzt die Alarmanlage, wenn sie uns überfallen ?

Schließlich die Konsequenz: gegen 22 Uhr verlassen wir den Platz. Es ist stockdunkel, es hat geregnet, die Straßen sind nass. Wir suchen einen anderen Platz. Den finden wir etwa 20 km weiter, einem Hinweis zu einem Stellplatz folgend, der aber eigentlich keiner war ... aber egal, mitten im Wald, völlig alleine ... nur das Rauschen eines Flusses entfernt zu hören ... wir gehen schlafen !

Samstag, 13. August 2022 ... ein Schicksalstag:

Der Routenplan für heute: vom Trollstigen bis Sylte

Während der Nacht hat es aufgehört zu regnen. Wir stehen auf einem ziemlich matschigen Platz ... hoffentlich kommen wir hier auch wieder raus. Lust auf ein Frühstück haben wir nicht, der Platz ist uns zu öde ... wir suchen etwas Besseres.

Wir befinden uns in einer Seitengasse ... und das mitten im Wald. Der Weg zur befestigten Straße ist nur etwa 50m ... aber durch und durch matschig und alles andere als vertrauenerweckend.

Aber mit irgendwelchen Befürchtungen kommen wir hier nicht raus ... also los ... einfach machen !

Und siehe da ... ohne Probleme zieht Mr. Esprit seine Spur und wir kommen die kleine Steigung zur befestigten Straße rauf ... er ist halt doch ein Guter !

Die Wolken hängen tief und unsere Stimmung ist irgendwie auch nicht unbedingt gut ... trotzdem ... der schöne Fluss verdient einen Moment der Beachtung.

Jetzt sehen wir entlang dieser Nebenstraße weitere Camper übernachtet haben ... wir waren also nicht wirklich alleine.

Anschließend kehren wir zurück auf die Rv63, die auch den weiteren Verlauf der Tour heute bestimmen wird.

Die Rv63 lässt sich recht gut fahren, allerdings ist auch noch wenig Verkehr, das muss man dazu sagen. Die malerische Strecke wechselt immer wieder die Seite des Flusses Valdøla ...

Wir nähern uns dem Ort Sylte -Valldal, mit seinen überschaubaren rund 400 Einwohnern. Ein Parkplatz direkt am tiefschwarzen Norddalsfjord lädt uns ein, hier unser Frühstück zu genießen.

Mit ein paar Bildern veranschaulichen wir diesen Platz:

    • Blick auf den Norddalsfjord

    • Blick zumYachthafen

    • leckeres Frühstück

    • großer Berg - kleines Wohnmobil

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